Rede des Stadtbürgermeisters Falko Hönisch anlässlich des Patenschaftsappells

Meine sehr verehrten Damen und Herren,

liebe Soldatinnen und Soldaten,

sehr geehrte Vertreterinnen und Vertreter des Rhein-Hunsrück-Kreises und der Verbandsgemeinde Hunsrück-Mittelrhein,

liebe Beigeordnete der Stadt Sankt Goar,

sehr geehrte Ortsvorsteher der Stadtteile,

sehr geehrte Mitglieder des Rates der Stadt Sankt Goar,

liebe Vertreterinnen und Vertreter der Vereine und Gruppen der Stadt Sankt Goar,

liebe Bürgerinnen und Bürger,

ich begrüße Sie herzlich zum heutigen Patenschaftsappell zwischen der Stadt Sankt Goar und der 7. Kompanie des Sanitätsregiments 2 der Falckenstein-Kaserne in Koblenz. Es ist eine besondere Ehre, diesen Moment der Verbundenheit und Zusammenarbeit gemeinsam mit und unter unseren Bürgerinnen und Bürgern, hier im Herzen des Oberen Mittelrheintals, direkt am wunderschönen Rhein mit Blick auf die Burg Rheinfels feiern zu können.

Soeben haben sie zum „Einzug der Gäste“, also zu Ihrem Einzug aus der Oper „Tannhäuser“ von Richard Wagner Ihre Plätze eingenommen. Denn Sie alle sind heute unsere Gäste zu diesem Patenschaftsappell. Und Sie, liebe Soldatinnen und Soldaten, sind uns alle ganz besonders liebe Gäste.

Erstmalig wurde die Möglichkeit einer Patenschaft mit Ihnen aus der Mitte unserer Bevölkerung herangetragen, von einem Ihrer ehemaligen Kameraden aus Sankt Goar-Biebernheim, und ich habe diese Anregung sehr gerne aufgenommen.

Es folgten zahlreiche gemeinsame Treffen zwischen mir als Stadtbürgermeister, aber auch weiteren Vertreterinnen und Vertretern des Rates der Stadt Sankt Goar bei verschiedenen Anlässen mit Vertretern der 7. Kompanie. Zuletzt beim 50-jährigen Jubiläum der Stadt Sankt Goar mit unserer französischen Partnergemeinde Châtillon-en-Bazois.

Aber schon in der jüngeren Vergangenheit hat sich eine enge und belastbare Verbindung zwischen unserer Stadt und den Soldatinnen und Soldaten der Falkenstein-Kaserne entwickelt. Insbesondere möchte ich an dieser Stelle die unschätzbare Unterstützung hervorheben, die wir bei der Totholzentfernung in unseren Bachläufen erfahren haben. Die Soldatinnen und Soldaten haben mit großem Engagement und Einsatzbereitschaft dazu beigetragen, unsere Umwelt, unsere Stadt und unsere Bewohnerinnen und Bewohner zu schützen und die Stadt Sankt Goar mit seinem Teilen An der Loreley, Biebernheim, Gründelbach, Fellen und Werlau noch lebenswerter uns sicherer zu gestalten.

Besonders hervorzuheben ist dabei auch eine zusätzliche Unterstützung durch das 21st Theater Sustainment Command, deren Vertreter und allen voran Frau Brigadegeneral Karen Monday-Gresham als Vertreterin Ihrer Einheit wir bei diesem Patenschaftappell als Ehrengäste begrüßen dürfen.

In einer Zeit, in der internationale Spannungen und Konflikte weltweit unsere Aufmerksamkeit fordern, war dies und ist die heutige Patenschaft ein leuchtendes Beispiel für die Bedeutung von Zusammenhalt und Solidarität.

Die Wahl, gerade in diesen Zeiten eine Patenschaft zwischen unserer Kommune und Ihrer Kompanie einzugehen, sendet eine klare Botschaft aus. Sie zeigt, dass wir die Männer und Frauen in Uniform nicht nur als Verteidigerinnen und Verteidiger unseres Landes sehen, sondern als wertvolle Mitglieder unserer Gemeinschaft – Bürgerinnen und Bürger in Uniform, die unser Land und unsere Werte schützen.

Mit dieser Patenschaft wollen die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Sankt Goar und die Soldatinnen und Soldaten der 7.Kompanie die entstandenen und bestehenden freundschaftlichen Beziehungen fördern und pflegen.

Die hinter einer Patenschaft stehende Idee des Staatsbürgers oder der Staatsbürgerin in Uniform ist, dass nicht nur für alle Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr die Grundrechte gelten, sondern vielmehr sind diese jenen Werten ganz besonders verpflichtet. Als Staatsbürger oder Staatsbürgerin in Uniform verstehen sich Soldatinnen und Soldaten sowohl als Angehörige der Streitkräfte als auch als Teil der Gesellschaft.

Sie verteidigen die Sicherheit Deutschlands, auch im Rahmen internationaler Bündnisse. Die Bundeswehr kennt keinen unbedingten Gehorsam. Die letzte Entscheidungsinstanz bleibt das Gewissen jeder und jedes Einzelnen.

Die Bundeswehr sorgt für die Sicherheit Deutschlands. Sie ist ein fester und selbstverständlicher Bestandteil unserer Gesellschaft.

Aber dieses Bewusstsein heißt es auch in der Bevölkerung zu verankern.

Bundesweit bestehen etwa 700 Patenschaften von Bundeswehreinheiten mit Städten, Landkreisen, Gemeinden und Bundesländern. Zweck dieser Patenschaften, so auch der unseren, ist es, das Verständnis der Bürgerinnen und Bürger für die Bundeswehr als Instrument einer wehrhaften Demokratie zur Friedenssicherung zu fördern und durch das lebendige Beispiel der Truppe zu ergänzen.

Bei den beteiligten Kommunen handelt es sich ganz überwiegend um kleinere Gemeinden im ländlichen Raum, oft in der unmittelbaren Umgebung der Bundeswehrstandorte. Aus Sicht der Kommunen erfüllen die Patenschaften verschiedene Funktionen.

Vor Ort zeigen sich diese Patenschaften vor allem bei Veranstaltungen. Daher freue ich mich ganz besonders, dass eine Abordnung der 7. Kompanie des Sanitätsregiments 2 in diesem Jahr am traditionellen dritten Septemberwochenende zum ersten Mal bei Rhein in Flammen Sankt Goar mit vor Ort sein wird.

Die Verbindung zwischen unserer Stadt Sankt Goar und der 7. Kompanie des Sanitätsregiments 2 ist mehr als nur symbolisch. Sie ist ein Ausdruck unserer Dankbarkeit für die Unterstützung, die wir erfahren haben, und ein Versprechen, auch in Zukunft eng zusammenzuarbeiten. Diese Patenschaft ist ein Zeichen der Hoffnung, dass unsere Zusammenarbeit weiter wachsen wird und dass wir gemeinsam eine lebendige, starke und sichere Gemeinschaft formen können.

Ich spreche hiermit den Soldatinnen und Soldaten der 7. Kompanie des Sanitätsregiments 2 meinen tiefsten Dank aus. Ihre Hingabe, ihr Engagement und ihr Einsatz für unsere Stadt sind von unschätzbarem Wert. Möge diese Partnerschaft weiterhin blühen und unsere Verbindung und unsere Gemeinschaft stärken, zum Wohle beider Seiten und unserer ganzen Gesellschaft.

Vielen Dank.